Am 3. Oktober jährt sich die deutsche Wiedervereinigung zum 25. Mal., was COCA-COLA zum Anlass genommen hat, um an diesem Tag in Berlin das FESTIVAL DER EINHEIT zu veranstalten. Erfahrt am Ende des Artikels wie ihr zwei VIP-Tickets plus Anreise und Unterkunft gewinnen könnt. Doch lasst uns zuerst eine kleine Reise in die Vergangenheit starten, um uns zu erinnern, was es eigentlich für dieses Land bedeutete als am 9. November 1989 die Mauer fiel, die Ost- und Westdeutschland Jahrzehnte lang auf brutalste Art voneinander trennte. (Auch wenn inzwischen am 9. November selbst schon Feierlichkeiten stattfinden, so wurde doch der 3. Oktober zum Feiertag erhoben, also der Tag der politischen Wiedervereinigung, da der 9. November ebenfalls Datum der Reichspogromnacht 1938 ist.)
Obwohl der Zweite Weltkrieg in 2015 seit 70 Jahren beendet ist, reichen seine Folgen doch noch immer bis weit in unsere Gegenwart hinein. Ich selbst zähle erst 24 Lenzen und habe die deutsche Teilung niemals selbst erfahren müssen. 25 Jahre Wiedervereinigung können da nach eigener Wahrnehmung schon einmal wie eine Ewigkeit erscheinen. Doch bedenkt man, dass sich der Kalte Krieg, der sich als Kampf zwischen Kapitalismus und Kommunismus an den WWII anschloss, über 40 Jahre erstreckte und dass dieser dann doch ERST seit 25 Jahren ad acta gelegt ist (jedenfalls formal), so kann einem doch ein wenig mulmig werden. 40 Jahre, in denen sich die Westmächte und der Ostblock gegenseitig den Garaus machen wollten und 40 Jahre, in denen Deutschland ideologisch in zwei Teile splitterte. Mit der Errichtung der Berliner Mauer 1961 wurde diese Teilung dann handfest: 160 Kilometer Beton und Stacheldraht, der tausende von deutschen Schicksalen voneinander trennte.
Meine Mutter erzählt mir immer wieder wie man die Mauer in ihrer Jugend in Westdeutschland wahrgenommen hat. Sie schien wie eine unumstößliche Endgültigkeit, fast schon wie ein Naturgesetz, das bis in alle Ewigkeit gelten würde. Umso unglaublicher dann die Fernsehberichte als ’89 dem Drängen der DDR-Bevölkerung auf Freiheit und Selbstbestimmung tatsächlich stattgegeben. An der Stelle, an der in den vorherigen Jahrzehnten bis zu 245 Flüchtende erschossen worden waren, stürmten die Menschen nun ungehindert nach Westdeutschland, um Freunde und Familie nach einer halben Ewigkeit wieder in die Arme schließen zu können.
Dennoch: So wichtig der Fall der Mauer als Triumph für die Freiheit auch ist, dürfen wir nicht so tun als sei seitdem alles Friede, Freude, Eierkuchen in Deutschland. Noch heute finden die Menschen – je nach Grad der Ideologieverbrämung – kleineren oder größeren Spaß daran, Unterschiede zwischen Ossis und Wessis zu unterstreichen und zu kultivieren. Das kann witzig sein, wenn es um Essgewohnheiten geht à la „Mia hatten do früher nix!“ Gefährlich wird es allerdings, wenn fremdenfeindliche Organisationen wie PEGIDA einen Nährboden finden, auf dem sie Wurzeln schlagen und ihre dogmatischen Wahnvorstellungen ausbreiten können.
Ganz wichtige Notiz aber: Genauso gefährlich ist es, wenn sich dann der Westdeutsche über den gesamten Osten erhebt und Zeigefinger schüttelnd über den gemeinen Nazi-Ossi schimpft.
Menschen sind Menschen, und überall gibt es sowohl die von der Arschlochsorte, als auch deren Gegenteil. (Eine wirklich schöne Geste haben in dieser Woche übrigens die BEATSTEAKS veranstaltet: Außerplanmäßig spielten sie in Dresden ihr bis dato längstes Konzert, eine Benefiz-Aktion, um Geld für Flüchtlinge und deren Helfer zu sammeln und um ein Zeichen zu setzen, dass Städte wie Dresden nun nicht als fremdenfeindlicher Sumpf der Nation abgestempelt werden dürfen!)
Es bleibt also eine Krux mit der Wiedervereinigung. Trotzdem: Wandel kann sich doch nur langsam vollziehen, oder? Das heißt allerdings nicht, dass man nun Däumchen dreht bis die Welt von oben bis unten heil und voll doll united ist, peace and love everywhere und so. Das wird noch ein gehöriges Stück Arbeit sein, und zwar in aller erster Linie Denkarbeit. Denn nur, wenn wir unsere Einstellungen und Handlungen (und die der anderen) immer wieder überdenken, können wir uns wirklich auf einen Zustand der Einigkeit bewegen. Dies gilt natürlich nicht nur für Ost- und Westdeutschland. Gerade jetzt, wo sich niemand mehr um Flüchtlinge und den eigenen Umgang mit dem Thema drücken kann, wird dies besonders wichtig. Unter diesem Gesichtspunkt ist es natürlich durchaus legitim, im diesjährigen Motto zur Deutschen Einheit („Grenzen überwinden“) einen gewissen Zynismus zu sehen. Trotzdem halte ich es für wichtig, unsere Errungenschaften der Freiheit zu feiern, denn dies bedeutet ja nicht, dass man sie nicht auch kritisch hinterfragen darf.
Wenn ihr also Lust habt, euch zum FESTIVAL DER EINHEIT mit COCA-COLA nach Berlin aufzumachen, wo ihr zum Beispiel REVOLVERHELD oder JUPITER JONES lauschen könnt, wenn ihr euch mit Geschichte auseinandersetzen und die eigene Birne anschmeißen wollt, dann bekommt ihr hier die Chance geboten! Auf euch warten zwei VIP-Tickets plus Anreise und Unterkunft!!!
Verratet uns doch, in einem Kommentar, was ihr persönlich mit der Deutschen Einheit verbindet! Ist sie wichtig für eure eigene Familie gewesen? Habt ihr eine politische Verbindung zu ihr? Seht ihr manche Entwicklungen vielleicht auch kritisch? Erzählt uns eure Geschichten und mit ein bisschen Glück steht ihr am 3. Oktober selbst in Berlin.
Wir freuen uns auf eure Kommentare, die vor Meinung triefen dürfen! Denn wir wollen wissen, was ihr wirklich denkt! Eure Zeit läuft ab jetzt und endet am Freitag, den 25.09.2015 um 24 Uhr!